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Making-of Bad Gastein
Wir sind extra einen Tag vor der Hochzeit im österreichischen Wintersportort Bad Gastein angereist, um einen wunderschönen Platz für das Brautpaar-Shooting zu finden. An verschiedenen Locations haben wir ein paar Testshoots gemacht: am Wasserfall, auf der Brücke mit Bergpanorama, auf der Terrasse des Regina-Hotels, vorm Casino und am Lost Place des Kongresszentrums.
Nach Durchsicht der Bilder war klar: es muss das Dach vom Kongresszentrum sein! Wie verabredet sollte am Hochzeitstag von 17–18 Uhr das Paarshooting stattfinden. Doch wie so oft, kam es anders als geplant: Um 17 Uhr erhielt der Bräutigam die Nachricht, dass einige Flieger nicht rechtzeitig zur Trauung landen würden – unter anderem mit seinem Neffen und seiner Nichte.
Das ärgerte den Bräutigam so dermaßen, dass er persönlich die Airline anrief und auf einer Lösung
beharrte. Kostbare Minuten verstrichen. Um 17.20 Uhr überlegte ich kurz, ob ich den Bräutigam an das Shooting erinnern sollte oder besser entspannt warte, um nicht noch mehr Unruhe in die Situation zu bringen. Ich entschied mich für die zweite Option, die sich als die Richtige rausstellen sollte.
Um 17.30 Uhr ging es dann doch los zur Location, die Gott sei Dank nur drei Minuten entfernt war. Schnell alles aufgebaut. Dem Sohn die Seifenblasenmaschine in die Hand gedrückt – und schon ging es los. Zwischen den Korrekturen der Kameraeinstellungen schaute der Bräutigam immer wieder auf sein Telefon – nach Nachrichten von Neffe und Nichte. Die Braut blieb cool und hat die Situation mit großartigen Posen gerettet. Und mein Assistent hat den Blitz so genial gehalten, dass auf einer der großen Seifenblasen ein so toller Reflex entstand, der fast so aussieht wie nachträglich reinretuschiert.
Nachdem wir das Foto im Kasten hatten, haben wir noch ein Foto ohne Personen gemacht, so dass ich in der Nachbearbeitung meinen Assistenten und den Sohn rausretuschieren konnte. Final habe ich dann aus verschiedenen Fotos Seifenblasen in das Hauptmotiv reinretuschiert.
Das Motiv habe ich noch direkt vor Ort fertiggestellt. So war es am Abend im kleinen Kino des Hotels - bei der Videopräsentation der Glückwunschgrüße - das Startbild. In dem Moment, als das Brautpaar das Kino betrat, waren beide so erstaunt, dass der Braut spontan Freudentränen über die Wangen liefen. Allein dafür hat sich der Aufwand gelohnt. Und nice to know: Ein paar Monate später wurde dieses Foto beim International Photo Award in New York mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Noch ein schöner Grund mehr, wieso das Bild großformatig im Wohnzimmer des Brautpaars hängt.
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